Aktuell: Corona

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Corona

Wir Menschen brauchen Sicherheit und das Gefühl, unser Leben im Griff zu haben. Auch brauchen wir ein Gefühl von Sinnhaftigkeit für das, was wir tun und wie wir leben. In der aktuellen Corona-Situation verlieren manche Menschen diesen sicheren Boden unter den Füßen. Auch wenn die wenigsten von uns zu einer Risikogruppe gehören, so verbreiten sich doch in diesen Tagen Angst und Verunsicherung bis hin zur Kopflosigkeit.
Schauen wir uns das einmal in Ruhe an. Welche Schritte sind jetzt hilfreich und sinnvoll? Als erstes natürlich:

BEFOLGEN SIE DIE ZUR ZEIT GELTENDEN HYGIENE- UND VERHALTENSREGELN IN DER ÖFFENTLICHKEIT.

Hände waschen, ggf. desinfizieren, Abstand halten … Auch wenn Sie im Einzelfall der Meinung sind, so etwas sei überflüssig, tun Sie es trotzdem im Interesse Ihrer Mitmenschen, die sich dann mit Ihnen wohler fühlen. Nehmen wir Rücksicht aufeinander.

BEWAHREN SIE RUHE.

Manche Menschen reagieren jetzt sehr triebgesteuert, es fehlt die vernunftgemäße Korrektur. Doch Bauch und Kopf müssen zusammenarbeiten. Wer gelassen bleibt, trifft klügere Entscheidungen, schläft besser und schont sein Immunsystem.

Meditation kann helfen, sich aus angstmachenden Gedankenkarussellen zu befreien. Es gibt auch gute Apps hierzu: 7Minds, Headspace, Bamboo u.a.

Informations-Diät: Planen Sie, welchen Informationen Sie sich wann aussetzen wollen. Wählen Sie die Quellen weise und gönnen Sie sich auch unbedingt informationsfreie Zeiten, damit Ihr Unterbewusstsein die Dinge verarbeiten kann.

Fokussieren Sie sich auch auf anderes: Lesen Sie mal wieder ein gutes Buch, Schauen Sie mit der Familie oder Freunden einen spannenden Film an, holen Sie die Spielesammlung hervor und spielen Sie mit Ihren Kindern …

Entspannen Sie gezielt. Gerade in Stress- und Angstzuständen ist es wichtig, körperlich zu entspannen und in die Ruhe zu kommen. (Denken Sie an das Glas Wasser mit dem Sand! Auf meiner Webseite zu finden unter „Komm‘ zur Ruhe“.) Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder geführte Fantasiereisen können ebenfalls unterstützen.

ATMEN Sie! Menschen in Angst neigen dazu, die Luft anzuhalten und verkrampft die Augen zu schließen, buchstäblich und im übertragenen Sinn. Versuchen Sie einmal diese Übung:
Stellen Sie beide Füße auf den Boden. Öffnen Sie bewusst Ihre Augen. Dann durch die Nase tief in den Bauch hineinatmen, die Luft etwas anhalten, dann durch den offenen Mund die Luft wieder herauslassen. Das Ganze ein paar Mal, und ihr Hirnstoffwechsel klärt sich – Sie sind wieder hier.

GEBEN SIE SICH STRUKTUR

Wenn Ihr Alltag durch Mehrarbeit oder Quarantäne durcheinandergeraten ist, wird ihr Nervensystem gut auf Struktur und Routine reagieren. Essen und trinken Sie regelmäßig und gesund. Gehen Sie rechtzeitig schlafen, stehen Sie auch dann regelmäßig auf, wenn Sie frei haben. Machen Sie sich auch für zu Hause einen Tages- oder Wochenplan.

Eine sinnvolle Vorratshaltung gibt ebenfalls Struktur. Unsere Großeltern haben es uns vorgemacht: Man hatte immer genug von allem, was man brauchte, im Keller und in der Speisekammer, um wenigstens zwei Wochen über die Runden zu kommen. Bevorraten Sie sich Schritt für Schritt und denken Sie an Ihre alten und kranken Mitmenschen.

BEWEGEN SIE SICH REGELMÄSSIG, TRAINIEREN SIE

„Puls 130“ (nicht höher!) ist eines der besten Mittel gegen Stress, Angst und depressive Verstimmungen. Solange Sie nicht in Quarantäne sind, gehören Spaziergänge, Joggen, Fahrradfahren, Holz hacken, Tischtennisspielen u.dgl. zu den sinnvollen Mitteln, um angestauten Druck in Bewegung umzusetzen. Und wenn Sie im Haus bleiben: Viele Yoga- oder Kampfkunst-Institute, auch einige Personal-Trainer bieten aktuell im Netz Trainingseinheiten für Zuhause an. Auch Tanzen, allein oder zu zweit, ist eine wundervolle Möglichkeit, den Kopf wieder freizubekommen und aufzutanken.

GREIFEN SIE ZURÜCK AUF DAS, WAS SIE KÖNNEN.

Kramen Sie die alte Gitarre und die Noten vom Dachboden, bauen Sie endlich das Modellflugzeug zu Ende, lesen Sie jetzt in aller Ruhe die seit Wochen wartenden Zeitungsartikel, frischen Sie Ihr Englisch wieder auf oder stricken Sie den Pullover fertig … Sie werden staunen, was da auch bei Ihnen an Fähigkeiten und Kenntnissen in den letzten Jahren in der Versenkung verschwunden war.

VERSUCHEN SIE ETWAS GANZ NEUES

Wenn nicht jetzt, wann dann? Lernen Sie eine neue Sprache, schaffen Sie sich ein ungewöhnliches Hobby an, buchen Sie einen Online-Kurs oder rufen Sie jemanden an, den Sie schon fast vergessen hatten. Sie wissen schon, tun Sie einfach mal etwas Verwegenes 😉 , etwas, das Sie bisher nicht in Betracht gezogen haben.

 

Als Psychotherapeutin bleibe ich Ihnen selbstverständlich auch und gerade jetzt erhalten:

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben von Herzen beste Gesundheit.
Ihre Petra Brünner

„Angst schaltet die Vernunft aus.“ Das Corona-Virus stellt uns kollektiv vor eine psychische Belastung. Dr. Raphael Bonelli analysIert die Situation und zeigt, wie wir psychisch sogar davon profitieren können. Schauen Sie hier (Youtube): Corona: Was die Krise mit unserer Psyche macht. (Raphael Bonelli)

Petra Brünner

(Dipl. Psych.) HP Psych. Petra Brünner